Welche Nährstoffe braucht meine Katze?
Maus besteht grob gesagt aus 60 % Wasser, 20 % Protein, 10 % Fett, 3–5 % Kohlenhydraten und Rohfasern, 3–5 % Mineralien und Spurenelementen. Sehen wir uns das ohne den Wassergehalt an haben wir: 60 % Protein, 20–30 % Fett, 5–10 % Kohlenhydrate, 5–10 % Ballaststoffe.
Der Katzennapf sollte eine ähnliche Zusammensetzung der Nährstoffe enthalten:
Tierische Futtermittel als Nährstoff- und Energielieferanten:
- Fleisch (Muskelfleisch)
- Innereien: Herz, Leber, Lunge, Milz (Pansen, grüner Pansen)
- Knochen/Fleischknochen
- Fisch
- Eier
- Joghurt, Quark, Hüttenkäse, Hartkäse (aber in Maßen als Zwischenmahlzeit oder Leckerli)
Das gehört in den Futternapf
Öle:
- Tierische Fette liefern Energie
- Fischöle sind für Katzen besonders zu empfehlen. Sie haben einen hohen Gehalt an den essenziellen Fettsäuren.
- Pflanzenöle
Ballaststoffe/Rohfasern:
Bedarf: ca. 1–2 g pro kg KM.
- Gemüse: roh und fein gerieben, blanchiert, püriert
- evtl. Kräuter
Vitamine und Mineralstoffe:
Sie sind zum Teil in den Futtermitteln enthalten, Taurin muss bei gekochten Rationen zugesetzt werden.
Die Mengen an Obst und Gemüse, die eine Katze akzeptiert, sind begrenzt. Deshalb dürfen Obst und Gemüse nie die Hauptquelle für Vitamine und Ballaststoffe sein.
Fleisch liefert Phosphor und Zink, aber wenig Calcium und sonstige Mineralien. Es enthält Vitamin B1, wenig Vitamin A, kaum Vitamin E und kein Vitamin D. Es liefert die wichtigen Aminosäuren, die Bausteine des Körpers. Verschiedene Sorten haben einen unterschiedlichem Protein- und Fettgehalt, meist sehr gut verdaulich (Muskelfleisch).
- Innereien/Organe: Herz, Leber, Niere, Magen, Pansen (grün und weiß): Sie liefern Vitamin A, einige B-Vitamine, Zink, Kupfer, Eisen und Selen. Sie sind gut verdaulich, dennoch weniger verdaulich als Muskelfleisch.
- Fisch: Fast alle Fischsorten sind geeignet. Fettfisch liefert zudem noch Omega-3-Fettsäuren, Iod und Vitamin B12.
- Milchprodukte: Sie sind gut verdaulich und Quellen für Calcium und Fettsäuren.
- Eier: Sie sind gut verdaulich und liefern Vitamin A und D, Protein, Energie, essenzielle Aminosäuren und Fettsäuren.
Das gehört nicht in den Futternapf
Lauchgewächse, schwefelhaltige Lauchöle:
Dazu gehören Zwiebeln, Knoblauch, Schalotten, Schnittlauch, Porree. Die Schwefelverbindungen in den Lauchölen zerstören die roten Blutkörperchen.
Vergiftungssymptome: Erbrechen, Durchfall, Schwäche, Atemnot, Herzrasen, schwacher Puls, blasse oder gelbe Schleimhäute.
Achtung! Knoblauch wird von Tierbesitzern gefüttert, weil er angeblich vor Parasiten schützt. Eine gesicherte Untersuchung zu einer Wirksamkeit gegen Flöhe und Zecken gibt es nicht. Die maximale mittlere Tagesdosis von frischem Knoblauch ist 4 g/ Tier und sollte auf keinen Fall überschritten werden.
Avocados:
Diese fettreiche Frucht enthält das Gift Persin, das von Menschen problemlos verstoffwechselt wird, bei Hunden und Katzen aber Herzmuskelschäden verursacht.
Vergiftungssymptome: Wassereinlagerungen in der Unterhaut, Bauchwassersucht, Atemnot.
Nachtschattengewächse:
Rohe Auberginen oder Kartoffeln enthalten das giftige Solanin. Es wird durch Kochen zerstört. Als Faustregel gilt hier: Was der Mensch kochen muss, dürfen Hund und Katze auch nicht roh fressen.
Vergiftungssymptome: Durchfälle, Atemnot und Krämpfe.
Steinobst:
Die Kerne von Pflaumen, Kirschen, Aprikosen oder Pfirsichen enthalten verschiedene für Hunde und Katzen giftige Stoffe wie Blausäure.
Vergiftungssymptome: heftiges Speicheln, Erbrechen, Atembeschwerden, Fieber, Herzrasen.
Weintrauben und Rosinen:
Sowohl als frische Früchte als auch in getrockneter Form sind die Trauben giftig für Hunde. Bei Katzen wurde das noch nicht beobachtet, sie sollten aber vorsichtshalber ebenfalls keine fressen. Die Früchte erhöhen den Calciumgehalt im Blut kurzfristig sehr stark. Dadurch kann es zu einem Nierenversagen kommen.
Vergiftungssymptome: Erbrechen, Durchfall, Magenkrämpfe, Appetitlosigkeit, Lethargie, verringerter Urinabsatz.
Macadamianüsse:
Diese bei Menschen so beliebten sehr fettreichen Nüsse sind nachweislich giftig für Hunde. Die Ursache ist noch unbekannt. Wenige verzehrte Nüsse können bereits Vergiftungssymptome auslösen wie Bauchschmerzen, Bewegungsstörungen und Lähmungserscheinungen. Bei Katzen wird vereinzelt von Muskelsteifigkeit, Zittern und Fieber berichtet. Daher sollten auch Katzen keine Macadamianüsse erhalten.
Speck und Wurst:
Speck und Wurst aus dem Lebensmittelbereich sind als Einzelfuttermittel und Proteinlieferanten
nicht geeignet, weil das Protein-Energie-Verhältnis gering ist. Sie
können auch Schadstoffe enthalten. Magere, nicht gepökelte Wurstwaren wie z. B.
die beliebte Fleischwurst können in geringen Mengen als Belohnungs-Leckerli gegeben
werden.
Rohes Schweinefleisch ist tabu, denn es kann den für den Menschen ungefährlichen Aujeszky-Virus übertragen. Hunde und Katzen können durch ihn die Aujeszky-Krankheit (Pseudowut) bekommen. Der Virus wird durch Erhitzen (Kochen oder Braten) zerstört. Schweineschmalz ist deshalb nicht belastet.
Achtung! Nicht nur Fleisch vom Hausschwein, auch rohes Wildschweinfleisch kann
den Virus enthalten!
Rohe Eier:
Rohe Eier dürfen nicht gefüttert werden. Das Eiklar enthält Avidin, ein Stoff, der Biotin im Darmtrakt bindet. Schon nach kurzer Zeit können Mangelerscheinungen auftreten, wie stumpfes Fell und schuppige Haut. Auch Trockeneipulver enthält Avidin und sollte nicht in größeren Mengen verfüttert werden. Ein weiterer Stoff im Eiklar hemmt die Produktion von Trypsin. Rohes Eigelb hingegen kann unbedenklich gefüttert werden.
Roher Fisch:
Der Darm von einigen Fischsorten enthält Thiaminase, ein Enzym, das Thiamin abbaut (siehe Tab. 3.7 in BTI00: thiaminasefreie Fischsorten). Es wird durch Erhitzen unschädlich gemacht. Wird zu viel Rohfisch gefüttert, kann es zu einem Thiaminmangel kommen, besonders betroffen sind hier Katzen. Auch Parasiten können enthalten sein, vor allem Fadenwürmer. Sie werden auch durch Frosten nicht abgetötet.
Schokolade, Bonbons und ähnliche Leckereien:
Diese „menschlichen“ Leckereien sind ungeeignet für Katzen. Dennoch glauben einige Tierbesitzer, was ihnen besonders schmeckt, sei auch für ihre Lieblinge als besondere Belohnung, Trost oder Liebesbeweis passend. Aber:
- Bei vielen Katzen besteht die Gefahr, dass sie zu viel leere Energie aufnehmen, denn die oft süßen und fetten Sachen werden gerne gefressen, enthalten aber keine Nährstoffe.
- Schokolade enthält das für Katze giftige Theobromin aus dem Kakao, besonders dunkle Sorten enthalten viel davon. Bei Katzen liegt die tödliche Dosis bei 200 mg pro kg KM. Eine halbe Tafel Halbbitterschokolade kann also für Katzen tödlich sein! Auch kleinere Mengen, über einen längeren Zeitraum gefressen, können gefährlich werden. Typische Symptome sind Unruhe, Zittern, Krampfanfälle bis zum Atemstillstand.
- Der Süßstoff Xylit oder Xylitol (E 967) ist giftig für Hunde. Er wird häufig in Diätwaren, Bonbons und Kaugummi als Zuckeraustauschstoff eingesetzt. Xylit kann den Blutzuckerspiegel bei Hunden so stark senken, dass es zu Leberversagen kommen kann. Bereits 0,1 g pro kg KM wirken giftig. -> Da Hunde da so stark darauf reagieren, würde ich es meiner Katze auch nicht geben.
Fazit:
Nicht alles was uns schmeckt und für uns gesund und gut ist, ist auch etwas für unsere Katze. Viele Essgewohnheiten die gut gemeint sind, dürfen nicht einfach von uns auf unsere Tiere übertragen werden. Der menschliche und tierische Körper funktionieren ähnlich, aber eben nur ähnlich.
Eine Katze benötigt viel Protein, etwas Fett, ganz wenig Kohlenhydrate und Ballaststoffe. Wichtig sind auch Taurin und die Vitamine A, D, E und der Vitamin B Komplex.
Wichtige Mengen- und Spurenelemente für Katzen wären:
- Calcium (Ca)
- Phosphor (P)
- Magnesium (Mg)
- Natrium (Na)
- Kalium (K)
- Chlorid (Cl)
- Eisen (Fe)
- Kupfer (Cu)
- Zink (Zn)
- Mangan (Mn)
- Iod (J)
- Selen (Se)
Und wichtige Aminosäuren für Katzen sind:
- Arginin
- Histidin
- Isoleuzin
- Leuzin
- Lysin
- Methionin
- Phenylalanin
- Taurin
- Threonin
- Tryptophan, auch L-Tryptophan
- Valin
Wie du siehst ist es gar nicht so einfach eine wirklich ausgewogene Mahlzeit für Katzen zusammen zustellen. Da muss jede Komponente passen, damit unsere Fellnase lange gesund und munter bleibt.
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Das Gespräch ist nicht irgendein Werbemittel, weil sich kostenlos vielleicht gut anhört und sehr gut vermarkten lässt. Nein - aus diesem Gespräch wirst du mit wichtigen Infos für dich und deine Fellnase gehen. Auch wenn wir dabei feststellen, dass eine Zusammenarbeit zum jetzigen Zeitpunkt keinen Sinn macht.
Zeitverschwendung mit unnötigen Dingen mag ich nicht und du ganz bestimmt auch nicht ;-) Mein Anspruch ist es aus jedem Gespräch etwas Gutes zu holen oder einen weiteren Weg mit Blick auf die Lösung, in Aussicht zu haben.

Jasmin Wolf, Tierernährungsberaterin für Hunde und Katzen