Nassfutter für Hunde und Katzen - Futter in Aufreißbeuteln, Schalen oder Dosen

Nicht mehr nur in den klassischen Dosen, sondern auch portioniert in Aufreißbeuteln oder -schalen bietet der Handel Nassfutter, oft auch Feuchtfutter genannt, für Hunde und Katzen an. Die alte Bezeichnung „Dosenfutter“ für das Nass-Alleinfutter trifft demnach nicht mehr richtig zu. Die Portionsbeutel sind bequem in der Handhabung, allerdings meistens auch teurer als die klassischen Dosen.

 

Die Futter werden unterschiedlich geformt als „Happen“, „Paté“, „Mousse“, „Terrine“ usw. angeboten. Vielen Nassfuttern wird Soße oder Gelee beigefügt, gebunden durch Geliermittel, dies kann bei empfindlichen Tieren zu Durchfall führen. Aber sie erhöht die Akzeptanz, sieht für das menschliche Auge appetitlich aus und wirkt auch konservierend.

 

Die meisten Nassfutter enthalten neben dem hohen Wassergehalt (ca. 70–85 %) Muskelfleisch und tierische Nebenerzeugnisse als Hauptproteinquelle. Die Proteinqualität kann auch hier sehr unterschiedlich sein. Enthält das Nassfutter zu viel schwer verdauliches Bindegewebe, z. B. bei einem hohen Anteil von Luftröhre, Schlund, Pansen, Lunge, Haut, Sehnen oder Horn, dann haben dafür anfällige Hunde oft sehr weichen Kot, müssen viel Pupsen und auch Durchfälle. Hundenassfutter enthält im Vergleich zu Katzenfutter einen höheren Anteil an Stärkelieferanten wie Reis oder Nudeln.

 

Dosenfutter muss unter Dampfdruck sterilisiert und luftdicht verpackt werden. Antioxidanzien und Konservierungsmittel müssen deshalb nicht zugesetzt werden. Das Erhitzen zerstört vor allem die wasserlöslichen B-Vitamine, dies muss durch Supplementierung ausgeglichen werden. Einige Hersteller sagen dass ihre Produkte durch besondere Verfahren, z. B. schonendes Garen mit möglichst niedrigen Temperaturen, sehr wenige Nährstoffe verlieren. Und einige verzichten sogar ganz auf eine Supplementierung mit Vitaminen und mit Mineralien.

 

Bei Nassfutter zu beachten ist:

  • Der Feuchtegehalt im Verhältnis zur Trockensubstanz. Bei einem Gehalt von 80 % Rohwasser sind in 100 g Futter nur 20 % der eigentlichen Nährstoffe vorhanden. Hier solltest du unbedingt auch den Preis des Futters beachten, der meist pro kg Frischesubstanz bzw. ursprüngliche Substanz angegeben wird.
  • Einige Hersteller tun zu viel des Guten, ihre Produkte weisen einen überhöhten Nährstoffgehalt (sehr hoher Proteinanteil, zu viele Vitamin- und Mineralienzusätze) auf. Dies kann zur Überversorgung und damit zu Krankheiten führen.
  • Verpackung und Inhalt sollten auf Anzeichen möglichen Verderbs kontrolliert werden, z. B. Korrosionsflecken oder Beulen bei Dosen und Schalen oder ein entsprechend verdächtiger Geruch nach dem Öffnen.

 

Neben dem Nassfutter gibt es auch das Halbnassfutter

Der Wassergehalt beträgt ca. 15–35 %. Es gibt einige Alleinfutterprodukte für Hunde, als „leckere Bites“ oder „saftige Kroketten“ geformt, für Katzen eher als Ergänzungs- bzw. Beifutter (Würstchen, Snacks). Die Konsistenz ist gummiartig. Im Handel sind die Bezeichnungen „soft“ oder „semi-moist“ gebräuchlich.

Zu beachten ist:

  • Konservierungsmittel müssen wegen des hohen Wassergehalts (Schimmelbildung) zugesetzt werden, etwa Zucker, Sorbate, Säuren. Dies gilt übrigens auch für Nassfutter, das nicht eingedost ist (Schalen, Beutel).
  • Zucker bindet das Wasser und wirkt so konservierend. Er wird in verschiedenen Erscheinungsformen (Fructose, Maltose, Glucosesirup) beigesetzt, bis zu 10 % bei Beifutter. Das erhöht bei Mensch und Hund die Akzeptanz („appetitlich aussehend, süß und saftig“).
  • Besonders für ernährungssensible Tiere werden diese Futter von den Herstellern ausgelobt. Durch ihre Konsistenz zeigen sie auch bei wählerischen Hunden und Katzen eine hohe Akzeptanz.
  • Der Anteil an ernährungsphysiologischen Zusatzstoffen ist relativ hoch. Achtung: Es besteht die Gefahr einer Überversorgung!

 


Ein Tipp für alle Katzenbesitzer: Manche Katzen mögen das Futter aus der Dose nicht. Das liegt daran, wenn die Dose einmal geöffnet wurde, nur ein Teil verfüttert wird und der Rest in der Dose bleibt verändert sich der Geschmack des Futters. Katzen können dies schmecken und möchten das dann meistens nicht mehr essen. Hunden ist es meistens egal.


Ein gutes Fertig-Alleinfutter für Hunde hat folgende Eigenschaften:

  • Es muss als „Alleinfutter“ deklariert sein.
  • Beim Preisvergleich immer die Fütterungsmenge (Fütterungsempfehlung des Herstellers) beachten: Schwer verdauliches Futter kommt oft teurer, denn davon braucht dein Hund mehr zu fressen.
  • Spezialfutter für bestimmte Rassen ist nicht erforderlich.
  • Der Rohproteingehalt sollte bei Nassfutter mindestens 6 % und bei Trockenfutter mindestens 18 % betragen.

Auf der Verpackung muss unter „Zusammensetzung“ als Proteinquelle möglichst eine Fleischsorte mit der Bezeichnung „Fleisch“ stehen, z. B. Putenfleisch oder Rindfleisch.

 

Ein gutes Fertig-Alleinfutter für Katzen hat folgende Eigenschaften:

  • Nassfutter ist immer dem Trockenfutter vorzuziehen.
  • Das Futter sollte mindestens 55 % Feuchte enthalten.
  • Der Rohproteingehalt sollte bei Nassfutter mindestens 6 % und bei Trockenfutter mindestens 22 % betragen.
  • Der Rohfettgehalt sollte bei Nassfutter mindestens 2 % und bei Trockenfutter mindestens 10 % betragen.


Die Qualität von Fertigfutter

Du weißt nun, was man der Herstellerdeklaration in Bezug auf die Inhaltsstoffe von Fertigfutter entnehmen kann.


Fassen wir noch einmal zusammen:

  • Offene oder geschlossene Deklaration: Sind die Nährstoffe in Gruppen zusammengefasst, ist die Beurteilung der Qualität schwieriger.
  • Die Mengenanteile der Inhaltsstoffe werden in Prozent und/oder in absteigender Reihenfolge angegeben: Der höchste Anteil kommt zuerst.
  • Ein Einzelfuttermittel im Mischfutter darf nur namentlich aufgeführt werden, wenn der Anteil daran höher ist als der der anderen Bestandteile.


Weitere wichtige Kriterien sind:

  • Energie- und Nährstoffgehalt
  • Verdaulichkeit
  • Akzeptanz durch das Tier

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Zeitverschwendung mit unnötigen Dingen mag ich nicht und du ganz bestimmt auch nicht ;-)  Mein Anspruch ist es aus jedem Gespräch etwas Gutes zu holen oder einen weiteren Weg mit Blick auf die Lösung, in Aussicht zu haben.

Jasmin Wolf Tierernährungsberaterin

Jasmin Wolf, Tierernährungsberaterin für Hunde und Katzen